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Persönlichkeitsentwicklung? Vom Besten Ich und dem Selbstoptimierungswahn

Feb 21, 2023 | Mindset | 0 Kommentare

Frau mit Pflastern mit Gesicht schaut in zerbrochenen Spiegel - Selbstoptimierung - dein perfektes Ich - Perfektionismus als Mutter

 

In der Selbstoptimierungs-Falle? Lebe dein bestes Ich?

Lasst uns besser, schlanker, schöner, entspannter und vor allem glücklicher sein!
Werde zu deinem besten Ich!
Und so lange du es noch nicht gefunden hast, musst du weiter hart an dir arbeiten, dich weiter optimieren und erleuchten lassen:
mit Selbsthilfe-Kursen, Coachings und Healings aller Art.

Richtig so?

Nora Imlau setzt sich in einem ihrer Bücher kritisch mit dem Selbstoptimierungs-Wahn auseinander und erwähnt dabei die Influencer-Mamas auf Social Media, die ein perfekt-unperfektes Leben vorgaukeln, sich ins optimale Rampenlicht stellen und den Followern damit ein schlechtes Gewissen machen, weil niemand so optimiert zu sein scheint, wie sie es sind.

Da ich mich als Mütter-Coach mit Schwerpunkt auf Burnout-Prävention permanent mit „erleuchtender“ Persönlichkeitsentwicklung beschäftige, laufe ich also allergrößte Gefahr, genauso in den Strudel der Influencerinnen zu geraten. Autsch!

Also dann mal los, lass mich mal ein bisschen zurechtrücken und aufräumen in Sachen Optimierung und Selbstoptimierung.
Wollen wir uns denn überhaupt optimieren und wenn ja, warum?
Und wie sollte das gehen?

Höre gerne in die passende Podcastfolge dazu hinein:

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Optimierung – was ist das überhaupt?

Der Begriff der Optimierung ist uns vermutlich eher aus der Technologie oder von Produktionsprozessen, wie auch dem Verkauf bekannt.
Es geht darum, durch eine Optimierung des Produktes, der Technologie oder Prozessen, produktiver und erfolgreicher zu werden, also im Prinzip mehr Gewinn zu erzielen.

Gewinn bedeutet da auch Effizienz und finanziellen Erfolg! Wie lässt sich das jetzt auf die Selbst-Optimierung übertragen bzw. sollte man dies überhaupt machen? Offensichtlich gibt es eine Menge Meinungen dazu im weltweiten digitalen Informationsdschungel.

Ich stelle mir folgende Fragen:

  1. Was ist Selbstoptimierung?
  2. Was verstehe ich unter Selbstoptimierung?
  3. Wo liegt die Kritik und Gefahr in der Selbstoptimierung?
  4. Wie sollte denn die Alternative zur Selbstoptimierung aussehen und wie könnte man sie besser nennen?
  5. Meine Lieblingstipps

 

Was ist Selbstoptimierung?

Journal am Strand mit Kokosnuss

Selbstoptimierung wird schnell mit Perfektionismus, Verbesserung und Leistung zusammengebracht. Ein Synonym für „optimieren“ wäre verbessern oder perfektionieren.
Wie werden wir Menschen besser? Durch viel Lernen und Üben?
Klar, das ist im Prinzip unsere Überlebensstrategie, die wir brauchen, um erwachsen zu werden.
Wir „optimieren“ uns unser ganzes Leben lang. Ohne diesen Selbstoptimierungswillen wären wir nicht da wo wir jetzt sind.

Als Baby möchte ich mich umdrehen, dann endlich sitzen, krabbeln, laufen. Später kommt meiste der Wille schreiben und lesen zu lernen, die physischen und psychischen Fähigkeiten auszubauen, d.h. in unserer Entwicklung sind wir permanent dabei uns freiwillig weiter zu entwickeln.

Wir lernen ständig dazu und werden dadurch auf vielen Ebenen besser, gewandter, geschickter, erfolgreicher.
Auch im Bereich der emotionalen Entwicklung optimieren wir uns, werden empathischer, resilienter und lernen uns im Gefühlstrubel besser zu regulieren.
Die meisten dieser Prozesse laufen intrinsisch bedingt ab. Aus uns heraus kommt der Wunsch, etwas dazu zu lernen oder besser zu machen.
Natürlich können wir uns auch extrinsisch bedingt verbessern, wenn wir z.B. Angst vor Strafe oder einer unangenehmen Konsequenz haben. Wenn ich weiß, dass mein Studienplatz nur mit einer 1,0 gesichert ist, werde ich alles dafür tun, diese Note zu erreichen.
Egal, ob mich das Thema interessiert oder nicht. Also auch eine Art Optimierung.

 

Was verstehe ich unter Selbstoptimierung?

Optimierung würde ich gleich vorweg mal eintauschen in Entwicklung. Das klingt irgendwie humaner, individueller und prozesshafter.
Denn darum geht es mir:
Jeden Tag sorge ich dafür, dass ich mich persönlich ein klitzekleines Stück mehr entwickele.
Indem ich zum Beispiel meinen Werten besser entsprechend lebe, das umsetze, was ich gerne in meinem Umfeld sehen und leben würde.
Das schaffe ich dadurch, indem ich mich jeden Tag beobachte und reflektiere. Jeden Tag aufs Neue versuche ich mich aufmerksam wahrzunehmen und besser kennenzulernen.
Da ist das „besser“ wieder!

Ich möchte jeden Tag ein bisschen bewusster handeln können.
Auch in schwierigen Situationen für mich angepasst reagieren.
Das ist persönliche Entwicklung, die schlussendlich zu mehr Freude und Glücksgefühlen führen kann.
Wenn ich so handele, wie es meinen Werten entspricht, bin ich im Reinen mit mir. All dem zugrunde liegt jedoch das Wissen, dass ich bereits gut bin, so wie ich bin.

Denn mein Selbstwert ist durch mein Geburtsrecht bei 100%.

Diesen Wert hat jeder von uns, es gibt niemanden, der weniger Wert ist als ein anderer.
Also berufe ich mich immer wieder auf meinen Selbstwert, den ich nicht optimieren brauche, weil der Wert nicht zu optimieren ist. Ich habe alles in mir, was ich brauche um mich persönlich weiterzuentwickeln.

Optimieren hat für mich eine starke negative Konnotation, es klingt ein bisschen so wie „noch nicht gut genug“.
Das Optimale ist das Beste – und einen besten Menschen wird es nie geben können.

Vielleicht einen besten Staubsauger, der besonders gut sauber macht oder das best-schnellste Auto, aber nicht mal hier wissen wir, ob es denn auch lange fährt. Also auch hier hakt es schon mit dem Bild des „Besten“.

 

Wo liegt die Kritik und Gefahr in der Selbstoptimierung?

frau steht hinter zersplitterter Glasscheibe

Das große Problem in unserer Gesellschaft ist, dass wir uns an Leistung messen. Wer mehr Leistung bringt, ist mehr wert! Darin steckt, so denke ich, die Krux!

Wir wollen oder sollen uns also ständig optimieren, um besser abzuschneiden, mehr Erfolg zu haben, einen besseren Job zu bekommen, den Schönheitsidealen zu entsprechen oder der perfekten Elternschaft.

Im traditionellen Schulsystem geht es vorwiegend um das Ausmerzen der Schwächen: „Hier muss Hänschen noch üben, hier muss er noch besser werden, dass kann er noch gar nicht.“ Stärken? Nö…

Es wird also davon ausgegangen, dass Hänschen nicht gut ist, so wie er ist, dass ihm noch Vieles fehlt, um gut genug zu sein und dass er sich optimieren muss, um im Sinne der Gesellschaft anerkannt zu sein. Und dieses Denken schwebt wie ein Damoklesschwert über uns: Ich muss meine Mängel beheben, erst dann bin ich gut genug! Ich muss mich also optimieren, um anerkannt zu sein, um mich gut zu fühlen, um mit mir zufrieden zu sein. Ständig schauen wir auf unsere Mängel und dass, was wir (noch) nicht so gut können.

Wenn ich Mütter frage: Was sind deine Stärken?, dann ist das für die Meisten extrem schwer, bzw. sie trauen sich fast nicht, etwas Gutes über sich zu sagen! Weil sich das nicht schickt, weil das gleich mit Überheblichkeit in Verbindung gebracht wird? Frage ich dagegen nach den Schwächen, dann flutschen es nur so raus…

In vielen Lifestyle – Werbungen heißt es, dass wir die beste Version des eigenen Selbst werden sollen“ also „das Beste aus uns machen“ sollen.
Da frage ich mich: Das Beste? Das klingt so nach Superlativ. Unglaublich fordernd. So als wäre es ein Wettbewerb.

Ich möchte nicht die beste Version meiner selbst werden.
Weil mein Selbst jetzt schon gut genug ist.
Und ich glaube, genau diese Überheblichkeit steckt auch in dem Wort Selbstoptimierung. Mir gefällt es nicht. Mir stößt das Wort Optimierung auch auf.

Und deswegen versuche ich jetzt Alternativen dafür zu finden.

 

Wie sieht die Alternative zur Selbstoptimierung aus,
und wie könnte man sie nennen? 

Wir könnten besser von Weiterentwicklung als von Selbstoptimierung sprechen. Weiterentwicklung in dem Sinne, dass es mir und meinem Umfeld, vielleicht sogar auch der Gesellschaft, besser geht.

In dem ich mich in Gedanken, im Fühlen und in Handlungen weiterentwickele, werde ich zufriedener und glücklicher durch mein Leben gehe und das färbt automatisch auch auf mein Umfeld ab.
Ich bin kreativer und produktiver und kann dadurch auch viel positiven Einfluss auf mein Umfeld nehmen.

Leuchtturm werden, das ist mein Ziel! Aus mir heraus strahlen. Dieses Strahlen ist für mich die Selbstoptimierung, also die Weiterentwicklung.

Wann komme ich meinem Strahlen näher?
Dann, wenn ich meine Schatten, wie C.G. Jung sie bezeichnet hat, beleuchte und daraus meine Schätze in mir erkenne. Wenn ich sie genauer unter die Lupe nehme und dadurch Knoten in mir lösen kann. Das führt zu Energie und Energie ist Strahlen!

Diese persönliche, individuelle Weiterentwicklung ist im Grunde ein „sich besser fühlen“. Ein ganz subjektives Gefühl. Es ist keine Optimierung, um in der Gesellschaft zu glänzen. Es ist eine Entwicklung dahingehend, damit ich mein Leben besser schätzen kann oder damit ich einfach das aus meinem Leben mache, was ich machen möchte.
Damit ich, wenn ich kurz vorm Sterben stehe, sagen kann: „Hey, ich habe das beste Leben geführt, was ich führen konnte. Ich habe das Möglichste für mich und die Gesellschaft getan.

Im Portugiesischen gibt es das Wort „autoconhecimento“, welches ich mit „Selbstkenntnis“ übersetzen würde. Und ich finde, das passt ganz gut. Sich selber kennen.
Es geht nicht um einen Vergleich und es geht nicht darum, dass ich Kleidergröße 38 tragen muss, dass ich 60 Kilo wiegen muss, oder dass ich eine schöne Haut haben muss. Es geht 0,0 um äußere Dinge, die mir vielleicht die Gesellschaft vorschreibt. Das ist nicht mein bestes Selbst.

Mir geht es wirklich um dieses „Um-Sich-Selbst-Wissen“. Um das Selbst kennenlernen, um das Selbst schätzen und um das Selbst mitfühlen. All das, was viele von uns eigentlich nie gelernt haben…  Dazu brauchen wir keine Technologien, keine Maßstäbe, keine „Gaußsche Normalverteilung“, keine Daten.

 

Was brauchen wir nun, um unser bestes Ich zu sein?

Wir brauchen nur Gefühl, Verständnis und Bewusstsein!
Auf jeden Fall brauchen wir keine Vorgaben oder Maßstäbe! Was wir brauchen, ist unsere Intuition und das Bewusstsein, dass wir denkende und fühlende Wesen sind, die Bedürfnisse haben.

Wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind, dann fühlen wir uns auch erfüllt und schon deutlich näher an unserem besten Ich. Wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind, sind wir entspannt, zufrieden und schweben manchmal sogar auf Wolke 7. Super! Genau dahin wollen wir doch, oder?

Und wie das bei jeder dann schlussendlich aussieht, ist ja ganz subjektiv. Die eine kann ihr bestes Ich erfüllt in einer Hängematte liegend in einem Schrebergarten in der Großstadt verbringen und die andere sitzt in ihrem Segelboot, mit dem sie über den Atlantik schippert. Die eine hat in ihrem Glück ein paar Kilos zu viel, die andere ein paar zu wenig. Die eine hat eine feste Anstellung und liebt sie und ihre Kollegen, die andere arbeitet alleine von einer Berghütte aus… So what?

 

Und was können wir konkret dafür tun?

Ratgeber, Kurse, Bücher, Personal Trainer?

Ja, warum nicht? Solange wir immer bei uns bleiben und uns nicht von den 0815 Models auf den Zeitschriften-Covers an die Hand nehmen lassen. Und solange wir uns nicht unter Druck setzen oder mit schlechtem Gewissen herumlaufen, weil es mit der Selbstoptimierung gerade nicht so läuft wie zeitlich eingeplant oder wir gerade „undiszipliniert“ sind.

Solange wir auf uns hören, auf unsere Gefühle und Bedürfnisse eingehen, können Zeitmanagement-Tipps, Entspannungskurse bis hin zu Coaching oder Therapien wunderbar helfen, bei der Reise zu unserem „besten“ Selbst.

Ich betone das noch einmal, denn ich denke, dass der Begriff des besten Selbst einen Druck ausüben kann bei manchen, weil sie denken, dass sie irgendwann ankommen und sich dann einfach erleuchtet ausruhen können. Oder aber unglaublich frustriert sind, weil die Erleuchtung in weiter Ferne scheint… Ich glaube ganz ehrlich, dass wir diese Erleuchtung nicht erreichen werden in diesem Leben. Pessimistisch? Nein, aber ich denke einfach, dass wir nicht Buddha sind und auch nicht unbedingt sein wollen, oder?

Und es geht ja nicht um den effizienten, geradlinigen oder schnellsten Weg, sondern um unseren eigenen Weg, der uns Freude bereitet und das Gefühl gibt, sinnvoll zu handeln.

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