Wie kannst du mit deinen Gefühlen umgehen?
Du bist sooo wütend, weil das Verhalten deines Kindes (Partner*in/Chef*in/Nachbar*in…) wieder nicht deinen Erwartungen entsprochen hat?
Du könntest in die Luft gehen und findest es unmöglich? Und in dir macht sich ein Brodeln, ein Ziehen, ein Vulkan breit, der kurz vor dem Ausbruch steht?
Kennen wir alle zu gut, lass uns ehrlich sein!
Im folgenden Blog-Artikel geht es in Kürze um die Frage, was du nun tun kannst oder solltest oder eben auch nicht tun solltest, wenn der Vulkan vor dem Ausbrucht steht oder die Lava sich schon über dich und deine Mitmenschen ergießt… passiert ja auch immer wieder – wir sind Menschen, oder? 😉
Wann darfst du Gefühle sein lassen?
Wann darfst du Gefühle erforschen?
Immer wieder werde ich gefragt, wie man am besten mit seinen Gefühlen umgehen kann.
Es gibt verschiedene Ansätze dazu, und ich glaube, dass es wichtig ist, sowohl das Gefühl sein lassen zu können als auch die Gefühle zu erforschen. Warum das sehr tief gehen kann und einiges bei dir an folgenreichen Erkenntnissen hervorrufen kann, erkläre ich dir gleich.
Wie kannst du deine Gefühle wahrnehmen?
Ein erster Schritt ist es, bewusst in deinen Körper hineinzuspüren, wenn du ein bestimmtes Gefühl wahrnimmst.
Nimm dir einen Moment, schließe die Augen und fühle in dein Inneres hinein.
Spüre, ob das Gefühl von Enge oder Weite ist.
Enge kann beispielsweise Folge von Angst, Trauer oder Wut sein, während Weite mit Freude, Glück oder Zufriedenheit verbunden ist. Oft wird Enge als Druck, als Zusammenschnüren oder Schwere beschrieben, oft auch als Dunkelheit in dir. Schau, wie es bei dir ist.
Erlaube deinem Gefühl zu sein
Egal welches Gefühl auftaucht, erlaube es einfach da zu sein. Ja, sehr witzig, magst du jetzt sagen. Wieder so ein blöder Eso-Spruch: Erlaube deinem Gefühl, da zu sein… bla bla bla… Und wenn ich vor Wut koche? Da sein lassen… witzig!
I Feel you! „Gefühle da sein lassen“ – wie geht das?
Lass dir erklären, dass dein Gefühl im Prinzip ein biochemischer Prozess ist, der im Körper stattfindet. Dein autonomes Nervensystem wittert Gefahr und Unsicherheit, Hormone werden ausgeschüttet und Muskeln werden angespannt, wenn ein unangenehmes Gefühl in dir aufkommt. Es ist wichtig, das Gefühl nicht zu verurteilen, sondern wirklich anzunehmen, zu spüren und zu akzeptieren.
Klingt einfacher als getan, ja, das stimmt. Höre gerne in die folgende Podcastfolge #151 rein, da gehe ich genauer darauf ein!
Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung
Letztens war ich selber in einer Phase tiefer Traurigkeit, ohne genau zu wissen, warum. Anstatt mich zu zwingen, eine Erklärung zu finden, habe ich zugelassen, dass das Gefühl da war. Ich habe mich über mehrere Tage (!) sehr auf mein Fühlen konzentriert, bin ruhig geworden, habe mich immer wieder zurück gezogen und sehr auf meinen Körper gehört. Nach einer Weile fühlte ich, wie die Traurigkeit wieder vorbeizog, ohne dass ich genau sagen konnte, warum sie überhaupt da war.
Im Rückblick betrachtet war es, denke ich, eine generelle Überforderung und Erschöpfung und auch Frustration, dass es nicht so lief, wie ich es gerne gehabt hätte.
Erforsche und entdecke die Ursprünge deiner Gefühle
Wenn du das Gefühl „akzeptiert“ hast, kannst du es dabei belassen oder beginnen, die Ursprünge des Gefühls zu erforschen.
Ich empfehle immer dann, Gefühle zu erforschen, wenn sie immer wieder – bis zu täglich auftauchen – die typischen Trigger! Eines meiner Lieblingsthemen: Deine Trigger erforschen, verstehen und auflösen!
Dafür brauchst du etwas Forscherdrang und ein bisschen Energie und Geduld…
Welches Bedürfnis oder welche Sehnsucht verbirgt sich hinter deinem Gefühl?
Diese Entdeckungsreise kann dir helfen, zu verstehen, warum du dieses spezielle Gefühl hast. Hierfür habe ich einen ausführlichen Selbstempathie-Prozess gratis für dich zum Download ausgearbeitet. Dort wirst du Schritt für Schritt angeleitet, um dort hin zu kommen. Manchmal darfst du komplett um die Ecke denken!
Bei einer Klientin ging es z.B. um zerstörerisches Verhalten des Sohnes und heraus kam das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit, sie wollte einfach gerne mal wieder selber etwas nur für sich tun. Ja, scheint verrückt und unlogisch, oder? Im Selbstlern-Kurs des Selbstempathie-Prozesses wirst du dieses Beispiel in einem aufgezeichneten 1:1 Coaching erleben.
Wenn du also den Ursprung für das Gefühl erkennst, wie z.B. ein fieser Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich werde nicht gehört“, dann lohnt es sich, diesen aufzulösen und „umzuschreiben, damit du nicht täglich an diesen erinnert werden musst. Geht manchmal sehr flott!
Bleibe im Gefühl und sei geduldig mit dir
Manchmal verstehen wir unsere Gefühle nicht vollständig und das ist auch in Ordnung. Es geht nicht immer darum, eine tiefere Bedeutung hinter jedem Gefühl zu entschlüsseln. Manchmal brauchen wir einfach nur zuzulassen, dass das Gefühl da ist und ihm Raum geben.
In der nächsten Folge #151 werde ich dir konkrete Schritte zeigen, wie du noch tiefer in deine Gefühle eintauchen und sie erforschen kannst. Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert, aber ich glaube fest daran, dass wir durch das Verstehen und Annehmen unserer Gefühle eine tiefere Verbindung zu uns selbst entwickeln können.
Die folgenden Folgen helfen dir, wenn du mehr wissen möchtest zu dem Ursprung deiner Gefühle
#63 Meckern, Schimpfen, Wutausbruch! Wenn deine Bedürfnisse nicht zählen
#88 Wie kann ich meine Gefühle erleben, ohne mein Kind dafür verantwortlich zu machen?
#92 Was ist auf deiner emotionalen Festplatte installiert?
#129 Warum diese große Wut? Unterdrückte Aggressionen & Trauma
#151 In 8 Schritten zum gesunden Fühlen
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