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Wie kann ich meine Kinder vor Glaubenssätzen schützen?

Sep 19, 2024 | Bedürfnisorientierte Erziehung, Podcast | 0 Kommentare

Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die unser Denken und Verhalten prägen. Sie können positiv oder negativ sein und werden oft durch wiederholte Aussagen oder Erlebnisse in der Kindheit geformt. Zum Beispiel, wenn Du als Kind oftmals gehört hast „Du bist dumm“, könnte sich dieser Satz als negativer Glaubenssatz in Deinem Unterbewusstsein festsetzen.

Begegnung im Alltag: Geschwisterstreit ohne Glaubenssätze?

In einem meiner Workshops wurde mir die Frage gestellt: „Wie kann ich verhindern, dass meine Kinder Glaubenssätze entwickeln, besonders wenn das ältere Kind das jüngere mit Worten wie ‚Du bist dumm‘ beschimpft?“ Das ist eine unglaublich wichtige Frage und ich kenne dieses Dilemma nur zu gut aus meinem eigenen Alltag.

Du kannst Deine Kinder nicht völlig vor Glaubenssätzen schützen

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Du Deine Kinder nicht komplett vor Glaubenssätzen bewahren kannst. Jeder Mensch, einschließlich unserer Kinder, entwickelt im Laufe seines Lebens bestimmte Überzeugungen. Das liegt daran, dass wir alle Menschen sind, die lernen, wachsen und manchmal verletzen – bewusst oder unbewusst.

Was wir aber tun können, ist, unsere Kinder zu stärken. Dafür habe ich verschiedene Tricks für dich zum Ausprobieren. Das ist nicht nur gut für Streits zwischen Geschwisterkindern, sondern auch eine gute Anti-Mobbing-Prävention.

 

Stärkung des Selbstwertgefühls

Das Wichtigste, was Du tun kannst, ist, das Selbstwertgefühl deines Kindes zu stärken, wenn es von dem Geschwisterkind oder einem anderen Kind beleidigt worden ist. Hier sind einige Techniken, die wirklich gut funktionieren:

Der „Müll-vor-der-Tür“-Trick

Erkläre Deinem Kind, dass wenn jemand „Du bist dumm“ sagt, das wie Müll ist, den der andere vor seine Tür legt. Frage Dein Kind, ob es den Müll annehmen möchte. Natürlich nicht! Der Müll gehört dem, der ihn hinlegt. Kinder können mit solchen einfachen Bildern gut umgehen und begreifen, was gemeint ist.

Der Furz-Trick

Ein anderes, etwas humorvolleres Bild ist das mit dem Furz (ja, richtig gelesen!). Erkläre Deinem Kind, dass wenn jemand verbal „furzt“, es diesen Furz nicht einatmen muss. Dieses Bild sorgt oft für Lachen und bleibt im Gedächtnis. Ich habe es meinem Kleinen gesagt und er hat sich schlapp gelacht. Seitdem benutzen wir dieses Bild sehr oft.

Stärken und Fähigkeiten hervorheben

Hilf Deinem Kind, seine eigenen Stärken zu erkennen. Macht eine Liste der Dinge, die es gut kann. Ob es schnell rennen, gut singen oder schreiben kann – all diese Dinge zeigen, dass es keineswegs dumm ist.

Verantwortung für eigene Gefühle übernehmen

Es ist auch wichtig, Deinem Kind zu erklären, dass jeder Mensch für seine eigenen Gefühle verantwortlich ist. Wenn jemand verletzende Dinge sagt, hat das oft mehr mit den Problemen des anderen zu tun als mit dem eigenen Wert. Hier liegt der Kern der emotionalen Resilienz.

Es ist unvermeidlich, dass Deine Kinder Glaubenssätze entwickeln. Doch als Mutter oder Vater kannst Du ihnen die Werkzeuge geben, um diese Überzeugungen zu hinterfragen und zu ändern. Zeige ihnen, dass sie wertvoll und geliebt sind, unabhängig von den Worten oder Meinungen anderer.

Und denke daran, die Stärke unserer Kinder zu fördern und ihre Selbstwahrnehmung positiv zu beeinflussen, ist eine der wertvollsten Gaben, die wir ihnen mit auf den Weg geben können.

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