Großeltern als Unterstützung:
Wie Kommunikation und Kompromisse für Harmonie sorgen können
Erika ist 62 Jahre alt und Mutter von 4 erwachsenen Kindern und Oma von 3 Enkeln. Sie sagt selber, dass sie keine Großeltern und Eltern als Vorbild hatte, als sie vor 42 Jahren zum ersten Mal Mutter wurde.
„Es waren damals andere Zeiten und andere Werte waren wichtig. Ich war schon immer eine Rebellin und wollte alles besser machen. Was natürlich nicht klappte. Ich war ja von meinen Eltern und deren Mustern geprägt und habe sie auch übernommen. Aber bei ein paar Dingen bin ich ausgestiegen und habs auf meine Weise versucht.“
Erika erzählt uns von ihren Erinnerungen ihrer Kindheit und wie frustrierend es für sie war, in eine Geschlechterrolle gedrängt zu werden. Mädchen tragen Kleidchen und weiße Strümpfe und rüfen nicht wild sein. „Mädchen durften nur mit Puppen spielen – ich habe Puppen gehasst!“
Erika hatte einen langen, sehr steinigen und schmerzhaften Weg vor sich. Als Kriegsenkelin spürt sie das Erbe, das viele von uns in uns weitertragen.
Uns Müttern gibt sie wichtige Impulse:
Redet einfach miteinander: offen, ehrlich und vor allem ganz wichtig – in der Ich-Form reden.
Wo ist der Kompromiss? Wie hättet ihr es gerne? Also nicht einfach wild drüberfahren, sondern darauf eingehen. Und die Mütter dürfen schon klar sagen: „Das passt mir jetzt nicht, ich hätte das wirklich gerne so.“ Und das als Oma dann einfach akzeptieren und respektieren. Das ist ihre Meinung, ihre „Erziehung“. Jeder darf seine Erfahrungen machen.
Und mit das Wichtigste ist dranbleiben, sich nicht entmutigen lassen, und immer und immer wieder aufstehen, wenn man gefallen ist. So wie die Kinder die laufen lernen. Verliert nicht den Mut und glaubt an euch ihr werdet dafür reichlich beschenkt.
Folgenden Fragen gehen wir im Interview nach:
Früher und Heute im Vergleich:
Was war anders? Welche Werte gab es früher? Welche Werte haben sich nach deiner Ansicht nicht zum Vorteil verändert?
Würdest du im Nachhinein was anders machen bei deinen eigenen Kindern? Wenn ja, was?
Wie nimmst Du Eltern – Mütter kleiner Kinder heute wahr im Gegensatz zu der Zeit als Du Mutter kleiner Kinder warst? Worauf kannst Du davon verzichten? Was hättest Du damals gerne davon gesehen in Deinem Muttersein?
Gibt es etwas, das du in der Erziehung deiner Kinder gezielt/in guter Absicht gemacht hast, was sie dir jetzt als Erwachsene „vorwerfen“?
Was macht das mit dir, wenn deine Kinder deine Enkel anders erziehen, als du es damals gemacht hast?
Was ist Dir wichtig zu erfüllen in deiner Rolle als Oma?
Was findest du erfüllend als Oma?
Hast du Verständnis für die bedürfnisorientierte Erziehung?
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